“Ich mache das Ehrenamt, um anderen zu helfen. Die Dankbarkeit derer, denen man hilft, ist eine große Motivation. Außerdem wächst man in der Gemeinschaft an manchen Aufgaben über sich hinaus” so die Antwort eines Mitglieds der aktiven Wehr auf die Frage nach dem Grund des ehrenamtlichen Engagements. In diesem Sinne äußerten sich fast alle Feuerwehrleute, denen die gleiche Frage gestellt wurde. Auch der Wunsch, in der Gemeinde Gaiberg nicht nur zu wohnen, sondern sich aktiv in das Gemeindeleben einzubringen, spielt eine Rolle.
In den verschiedenen Abteilungen der Feuerwehr Gaiberg sind fast 50 ehrenamtliche Mitglieder. Gemeinsames Motiv ist die Freude daran, anderen Menschen, die in einer Notlage sind, helfen zu können. Das ist nicht immer einfach. Oftmals stößt man auf Unverständnis von Seiten derer, die die ehrenamtliche Tätigkeit der Feuerwehr als selbstverständlichen Service oder schlimmer noch als Störung im eigenen Tagesablauf – wenn z.B. eine Straße gesperrt werden muss – empfinden.
Manche Erlebnisse und Eindrücke aus dem Einsatzgeschehen sind nur schwer zu verkraften und müssen danach erst mal „verarbeitet“ werden; hier hilft es, in der Feuerwehr-Gemeinschaft aufgefangen und unterstützt zu werden. “Wir sind auch in Notlagen untereinander gegenseitig für uns da”.
Ehrenamt bei der Feuerwehr ist Herausforderung, Hilfe, Gemeinschaft, Freude, Neues lernen und niemals Langeweile. Je nachdem, in welcher Abteilung man sich engagiert oder welche Position jemand innehat, können in manchen Wochen schon mal bis zu 20 Stunden Feuerwehrtätigkeit anfallen.
Vorteile oder gar materiellen Gewinn bringt dieses Ehrenamt nicht. Trotzdem ist unsere Tätigkeit nicht “umsonst”: Die Belohnung dafür ist z.B. die Begeisterung der Kinder unserer Jugendgruppen, ein Dankeschön bei Einsätzen zu hören (oftmals auch spontane Verpflegung mit Kaffee oder Süßigkeiten von Anwohnern), Anerkennung zu erhalten, Teamgeist und Kameradschaft zu erfahren, und das Gefühl, etwas für die Gesellschaft bzw. einfach das RICHTIGE zu tun.
Auch ist die Erfahrung von besonderer Gemeinschaft ein persönlicher Gewinn für viele: Vollkommen unterschiedliche Menschen wachsen durch die gemeinsame Motivation, in Notlagen Hilfe zu leisten, zu einem Team zusammen, in dem sich im Fall der Fälle jeder zu 100% auf den anderen verlassen kann.
INFO:
Die Tradition des Ehrenamts reicht zurück bis in die Zeit der Antike. Wer sich im alten Griechenland den Angelegenheiten des Gemeinwesens verweigerte, war ein idiótes, (also ein Privatmensch): „Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“, formulierte der Athener Perikles 500 v. Chr. Heute ist laut einer Studie des BMFSJ jeder 3. Deutsche in irgendeiner Weise ehrenamtlich tätig, deutschlandweit sind es über 23 Millionen Menschen. In Gaiberg sind Bürger in 26 verschiedenen Vereinen und Einrichtungen ehrenamtlich engagiert.