Unsere Sammelaktion hat einen für uns sehr überraschend großen Zuspruch erhalten! Das war bereits wenige Tage nach dem Start der Aktion sichtbar, wenn man einmal einen Blick in das Büro der Bäckerei Schneider werfen konnte. Vor lauter Kartons mit Spenden konnte man kaum noch den Schreibtisch erreichen. Von überall her kamen die Spenden, viele aus Gaiberg aber auch aus dem Umland und sogar von München erreichte uns ein Paket. Die Mitarbeiter eines Möbelgeschäfts kauften von ihrem Weihnachtsgeld Geschenke für Obdachlose und sammelten auch bei ihren Kunden Spenden für unsere Aktion ein. Feuerwehren, Fußball-Fanclubs, ein Friseursalon, ein Pizza-Lieferservice und das DLRG Heidelberg beteiligten sich an der Sammlung, Am Dienstag kamen viele Gaiberger Bürger und sogar Spender aus Weinheim, Mosbach zum Feuerwehrhaus, um ihr Geschenk persönlich zu überbringen und staunten – genau wie wir – über den riesigen Berg an Geschenken, der sich in der Fahrzeughalle ausbreitete.
Nachdem wir – zum Glück durch etliche freiwillige Helfer unterstützt – alle Textil- und Geschenkspenden sortiert, (teilweise) verpackt und gezählt hatten, war klar, dass alle unsere Schätzungen übertroffen worden waren:
Insgesamt sind 899 Päckchen zusammen gekommen!!
Hinzu kamen die zahlreichen Spenden in Form von Textilien (Bettwäsche, Handtücher, Decken, Winterkleidung). Auch hatten wir etliche Kisten Äpfel und Mandarinen, jeweils Spenden von Geschäftsleuten, im Vorrat.
Heute, am 23.12., ging es ab mittags an die Verteilung und Übergabe der Spenden. In insgesamt vier Transportern konnte die Fracht gerade so verstaut werden. Zum Glück durften wir das Transportfahrzeug der Bäckerei Schneider und den Lieferwagen von Tobias Gaul „Waldhilsbacher Gemüseladen“ nutzen. Bürgermeister Klaus Gärtner half beim Einpacken und bedankte sich anschließend bei allen Feuerwehrleuten für ihr Engagement für die Aktion, die “wirklich eine super Sache“ sei.
Die erste Anlaufstelle war das Wichernheim, das einige von uns schon drei Wochen zuvor besucht hatten und wo die Spendensammelaktion ihren Ursprung hatte (siehe Bericht „Die Bambinis backen“ und Fortsetzung).
Die Heimleiterin Frau Lorczyk konnte ihren Augen gar nicht trauen, als wir – 6 Feuerwehrfrauen und 5 Feuerwehrmänner inklusive Kommandant und Stellvertreter, jeweils mit großen Kartons voller Geschenkpäckchen beladen – vor der Tür standen. Zwei Bewohner des Heimes, die uns von unserem ersten Besuch schon kannten, freuten sich, uns wieder zu sehen und besonders darüber, dass sie als „Gage“ für das Gruppenfoto schon jeweils ein Päckchen extra erhielten.
In den Tagen zuvor hatte sich bereits abgezeichnet, dass wir viel mehr als die erhofften 75 Geschenkpäckchen erhalten werden und daher noch weiteren Obdachloseneinrichtungen in der Umgebung Geschenke überbringen können. Mit den Einrichtungen Karl-Klotz-Haus Heidelberg, Obdach e.V. Heidelberg, Talhof Schriesheim, Männerwohnheim U5 Mannheim und dem Bethanien-Wohnheim Mannheim hatten wir daher schon im Vorfeld Kontakt aufgenommen und den jeweiligen Bedarf geklärt. Nach dem gemeinsamen Besuch im Wichernheim teilten wir uns auf und fuhren mit je einem Fahrzeug ein bis zwei weitere Einrichtungen an. Dank der Hilfe der vielen Spender wird nun jeder Bewohner der genannten Häuser morgen ein kleines Weihnachtsgeschenk überreicht bekommen; teilweise betreiben die Heime auch Tagesstätten für Bedürftige, deren Gäste ebenfalls ein Weihnachtspäckchen erhalten werden.
Auch die gespendete Kleidung, Handtücher und Bettwäsche wurde gleichmäßig auf die Einrichtungen sowie an die Bahnhofsmission Heidelberg verteilt. Einige Feuerwehrleute suchten auch direkt Obdachlose in der Heidelberger Hauptstraße und in der Nähe des Hauptbahnhofs auf und überreichten die kleinen Weihnachtsüberraschungen persönlich.
Die Freude über unsere Gaben war überall riesengroß: „So etwas haben wir überhaupt noch nie erlebt“ und „ich kann es gar nicht glauben“ hörte man. Die Leiterin einer Einrichtung erzählte, dass es morgen eine Weihnachtsfeier gibt, die dieses Jahr etwas ganz Besonderes sein wird. Die Bewohner dort erhalten sonst einen Umschlag mit einer Weihnachtskarte und 1 Euro pro Person (dieser reicht für 3 Tassen Kaffee). Dieses Jahr haben sie nun jeder ein eigenes richtiges Geschenk zum Auspacken. Sie erklärte, dass das besonders wichtige an dem Geschenk nicht unbedingt nur der Inhalt sondern die Tatsache, dass jemand an einen gedacht habe, sei.
Auch für uns war die Aktion und vor allem das großartige Ergebnis, das durch die Großzügigkeit vieler Einzelner zustande gekommen ist, eine riesige Weihnachtsfreude. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die die Aktion zum Gelingen geführt haben, sei es durch Spenden oder durch aktive Hilfe.
„DAS IST WIRKLICH WEIHNACHTEN“ sagte uns eine Heimleiterin als Dankeschön. Das finden wir auch und wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest!
Weitere Photos von der Aktion “Versuch zu Helfen”: