Besuch aus Annaberg vom 2.10.-4.10.2015

Am Wochenende vom 2.10. bis 4.10.2015 durfte sich die Feuerwehr Gaiberg über den Besuch unserer Partner-Feuerwehr aus Annaberg, Österreich, freuen. Gemeinsam mit 38 angereisten Gästen – Feuerwehrmänner und ihre Freundinnen bzw. Ehefrauen – feierten wir das 25-jährige Bestehen der Freundschaft der beiden Wehren.
Die Tage vorher waren geprägt von vielen Vorbereitungen – so wurden bei dieser Gelegenheit wieder einmal Fahrzeughalle, Fahrzeuge und Kameradschaftsraum auf Hochglanz gebracht und der Bürgersaal herbstlich dekoriert. Hilfe und Unterstützung bekamen wir dabei von Seiten der Familie Wallenwein, die die Kürbisse für die Dekoration stiftete und Claudia Röttig, die selbst gemachte Laternen beisteuerte.
Am Freitagabend gab es zum Auftakt einen Festakt. Vor Beginn des offiziellen Teils war Gelegenheit, sich zunächst einmal mit Sekt und an dem leckeren, vom Berghof Weinäcker gelieferten Fingerfood-Buffet zu stärken. Punkt 21 Uhr läutete der Rainer-Marsch – das ist sozusagen das „Annaberger Badener-Lied“ – den Beginn der Reden ein.
Kommandant Dr. Peter Klehr begrüßte die Gäste und dankte in seiner Ansprache unseren österreichischen Freunden für ihr Kommen. Er berichtete einige Anekdoten aus den Anfangsjahren der Freundschaft unserer Wehren und forderte die Gemeinde auf, doch über eine offizielle Partnerschaft mit Annaberg nachzudenken. Auch bat er die jüngere Generation der Unter-30-Jährigen der beiden Wehren, die jetzt bestehende Freundschaft weiter zu pflegen. Er wies darauf hin, dass Europa nur dann tatsächlich – und nicht nur politisch gewollt – zusammenwachsen könne, wenn Menschen mit gleichen Interessen über Ländergrenzen hinweg Kontakte und Freundschaften pflegen.
Auch Bürgermeister Klaus Gärtner begrüßte die Gäste ganz herzlich im Namen der Gemeinde Gaiberg und berichtete von seinem Besuch in Annaberg anläßlich des Jubliäums der Feuerwehr Lunggötz vor einigen Jahren. Dabei habe ihn besonders positiv beeindruckt, wie pragmatisch und humorvoll man dort in gewissen Krisensituationen reagiere.
Bezüglich der von Dr. Klehr geforderten offiziellen Partnerschaft gab er zu bedenken, dass gute Kontakte, die natürlich gewachsen und ohne Rechtsgrundlage entstanden sind, sich durch die starren Regelungen einer offiziellen Gemeindepartnerschaft auch verkomplizieren können. Er wünsche sich, dass die bisher bestehende gute Freundschaft in der Zukunft so positiv weiter entwickeln könne wie bisher.
Der Kommandant der Feuerwehr Annaberg, Rupert Hirscher, bedankte sich in seiner Ansprache für die Einladung und den herzlichen Empfang. Er überbrachte Grüße und ein Geschenk des Annaberger Bürgermeisters, der an der Reise nicht teilnehmen konnte. Er erinnerte an den letzten Besuch der Gaiberger Feuerwehr anläßlich des 125-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Annaberg im vergangenen Jahr, bei dem trotz des Dauerregens eine gute Feierstimmung geherrscht habe. Als Gastgeschenk überreichte er ein Fotobuch, das an diesen Besuch erinnert und ein Foto aller Mitglieder der Feuerwehr Annaberg.
Als weiteres Geschenk brachte er ein Fäßchen Bier aus Salzburg mit. Damit man dieses auch sofort probieren konnte, hatte er die passenden Gläser mit der Gravur 25 Jahre Freundschaft Feuerwehr Gaiberg – Feuerwehr Annaberg auch mit im Gepäck.
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Der Chef der Gaiberger Alterswehr, Georg Gsenger, überreichte dem Ehrenkommandanten der Feuerwehr Annaberg und Ehrenmitglied der Feuerwehr Gaiberg, Josef Wintersteller, einen Präsentkorb und bedankte sich für die jahrelange gute Partnerschaft der beiden Feuerwehren, die hauptsächlich auf Initiative von Josef Wintersteller und dem verstorbenen Kameraden Rudi Oberauer entstanden und gewachsen sei.
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Josef Wintersteller wiederum bedankte sich bei Georg Gsenger, Ehrenkommandant Alexander Seltenreich und allen, die zum Entstehen und Weiterbestehen der Freundschaft beigetragen haben.
Nach einer Stunde beendete man den offiziellen Teil des Abends und ging zum gemütlichen Beisammensein über. Einige von uns verschlug es nach dem Ende des Abends noch nach Heidelberg in die Altstadt.
Trotzdem konnten am nächsten Tag -fast- alle am geplanten Programm teilnehmen. Ein Ausflug in die Pfalz, eine (kurze) Wanderung von Neustadt nach Mußbach und die Einkehr in der Winzergenossenschaft Eselshaut stand auf dem Plan. Pünktlich um 14 Uhr ging es los. In Neustadt angekommen, wurde der lauffreudige Teil der Mannschaft abgesetzt. Die Fahrer und verbliebenen Teilnehmer fuhren direkt zum Weingut, um die dort reservierten Tische bzw. Sitzplätze gegen jeden Übernahmeversuch anderer Gäste standhaft zu verteidigen.
Die Wanderung führte von Neustadt durch den schönen Pfälzer Wald über einen Panoramaweg und durch Weinberge bis nach Mußbach und dauerte etwa doppelt so lange wie ursprünglich geplant, da man sich spontan für eine andere als die vorher ausprobierte Route entschied. Der Blick über die Pfalz entschädigte allerdings für das längere Warten auf Speis und Trank.
Für manchen erstaunten Blick sorgte der österreichische Kamerad Siegfried, der den gesamten Wanderweg barfuß zurück legte.
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In Mußbach angekommen, konnte man den Neuen Wein mehr oder weniger gründlich testen. Das mitgebrachte Vesper schuf die Grundlage und unsere österreichischen Freunde schlossen Bekanntschaft mit Flammkuchen und Saumagen.
Für große Erheiterung auf Seiten der Österreicher sorgte das Etikett einer Weißweinflasche, auf dem der 554m hohe Hügel Weinbiet als „Berg, der schützend über uns thront“ bezeichnet wird.
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Kurz bevor wir wieder in Richtung Gaiberg aufbrechen mussten, spielte die Kapelle zu Ehren unserer Gäste die Tiroler Hymne, die von diesen sofort gesanglich lautstark und textsicher begleitet wurde. Kurz darauf fanden sich einige Tanzpaare, so dass die für halb neun geplante Abfahrt etwas herausgezögert wurde.
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Auf der Heimfahrt im Bus wurde noch ein Abstecher auf die Waldhilsbacher Kerwe beschlossen. Bis auf wenige Ausnahmen wurde dieser Vorschlag von allen Beteiligten aufgenommen, so dass ein gemeinsamer „Absacker“ in Waldhilsbach genossen wurde.
Die Verabschiedung unserer Freunde erfolgte am Sonntagmorgen in dem Leimener Hotel. Einhellige Meinung war, dass das gesamte Wochenende ein Höhepunkt in der Beziehung der beiden Feuerwehren war und dass man künftig auf jeden Fall die Kontakte weiter pflegen bzw. intensivieren wird.
Bereits jetzt ist geplant, dass einige von uns im nächsten Sommer zum Heu-Art-Fest nach Annaberg reisen werden.
Wir bedanken uns hiermit ganz herzlich bei unseren österreichischen Freunden für ihren Besuch und bei allen, die zum Gelingen des gemeinsamen Wochenendes beigetragen haben.
Besonderen Dank an die Gemeinde Gaiberg, dass der Bürgersaal für unsere Feier zur Verfügung gestellt wurde, sowie den Kostenzuschuss für die Bewirtung und die Möglichkeit, das Gemeindefahrzeug zu Transportzwecken zu nutzen. Danke auch an die Gemeindearbeiter, die die Bestuhlung des Bürgersaals übernommen haben. Vielen Dank an Manfred Müller, der uns Geschirr, Gläser und Besteck ausgeliehen, an Familie Wallenwein, die die Kürbis-Dekoration gestiftet hat und an Claudia Röttig für die selbst hergestellten Laternen. Danke auch an alle Kuchenspender sowie an diejenigen, die mit ihrer Spende zur Finanzierung des Wochenendes beigetragen haben.